Dieser Blogbeitrag entstand aus einem Vortrag, den ich schon mehrfach gehalten habe. Anzumerken ist noch, dass dieser Blogbeitrag rein der Information dient und nicht den Besuch bei Arzt oder Heilpraktiker ersetzen kann.
Beschwerden mit dem Rücken sind recht häufig, bereits jeder zweite, der an Rückenschmerzen leidet ist unter 30 Jahre alt. Bei 95% der Betroffenen ist die Ursache für die Rückenbeschwerden unklar. Nicht immer sind nur rein körperliche Beschwerden der Grund dafür. Rückenschmerzen sind ein gutes Beispiel dafür, wie eng verzahnt Körper, Geist und Seele eigentlich sind.
Welche Anteile des Rückens können zu Beschwerden führen?
Die Rückenmuskulatur
Zum einen können die Rückenmuskeln Beschwerden machen, z.B. wenn diese fehlen bzw. zu schwach entwickelt sind durch zu wenig Bewegung oder sitzende Tätigkeit usw. Dann können die Muskeln einfach nicht die nötige Halte- und Aufrichtarbeit leisten. Oder wenn es zur Verhärtung der Muskulatur kommt, also zu sogenannten Verspannungen, durch Fehlbelastungen, Überbelastung oder weil die Muskulatur verkürzt oder verlängert ist.
Die Wirbelsäule
Die Wirbelsäule selbst kann Probleme machen, die, wie der Name schon sagt, aus einer Säule von einzelnen Knochen, den Wirbeln, übereinander „gestapelt“ gebildet wird. Die Wirbel sind über Gelenke miteinander verbunden.
Wirbel können sich verschieben durch Stürze, heftige Stöße, unsachgemäße Belastung, Muskelverspannungen, unterschiedlich lange Beine oder ein schiefes Becken.
Verschieben können sich die Wirbel in sämtliche Richtungen: zur Seite, zum Bauch hin oder seitlich verdreht.
Ein verschobener Wirbel hat dann Auswirkungen auf sämtliche Anteile des Rückens. Die tiefen Rückenmuskeln verspannen sich, da sie ja den Wirbel in seiner Lage halten wollen. Bei länger bestehenden Verschiebungen kommt es zu Muskelverlängerungen und -verkürzungen.
Die Wirbelsäule verfügt über natürliche Krümmungen, die ihr erlauben ihre Lasten regelmässig zu verteilen. Wenn man sie von der Seite betrachtet, hat sie eine doppelte S-Form. Im Halsbereich ist sie nach vorne gewölbt, im Brustbereich nach hinten, im Lendenbereich wieder nach vorne und am unteren Ende dem Kreuzbein und Steißbeinbereich wieder nach hinten.
Es gibt aber auch Verkrümmungen der Wirbelsäule, die nicht natürlich sind wie eine Seitverbiegung, genannt Skoliose, oder wenn die natürlichen Krümmungen verstärkt ausgeprägt sind, wie bei einem Hohlkreuz oder Rundrücken. Die genannten nicht natürlichen Verkrümmungen führen zu einer Fehlbelastung und somit langfristig zu Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule und der umgebenden Muskulatur.
Die Gelenke
Die Gelenke der Wirbelsäule können auch Schmerzen machen,
wenn es dort Entzündungen oder Abnutzungserscheinungen gibt d.h. Arthrose bzw. bei der Wirbelsäule spricht man dann von „degenerativer Wirbelsäulenveränderung“. Bedingt z.B. durch Verkrümmungen der Wirbelsäule oder einzelnen verschobene Wirbeln. Die Gelenke werden dadurch unsachgemäß belastet, was dann zu den Abnutzungerscheinungen führt.
Die Knochen
Auch die Knochen der Wirbelsäule können mal schmerzen. z.B.
durch unzureichende Blutversorgung, Entzündungen oder wenn die Knochenmasse sich verändert wie bei Osteoporose („Knochenerweichung“, oft bei Frauen in den Wechseljahre oder durch Langzeitbehandlung mit Cortison oder auch bei Bewegungsmangel).
Die Bandscheiben
Zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule liegen noch die Bandscheiben, die die Beweglichkeit unserer Wirbelsäule noch verbessern und Stauchungen abfangen, wie kleine Wasserkissen.
Auch hier kann es Schwierigkeiten kommen. Durch verschobene Wirbel oder Verkrümmungen der WS kommt es zu ungleichmäßiger Belastung und irgendwann evtl. zur Bandscheibenvorwölbung oder – vorfall. Was dann zur Beeinträchtigung der Nerven führt. Über 170.000 Patienten mit Bandscheibenproblemen kommen jährlich unters Messer. Die meisten Operationen sind überflüssig.
Die Faszien
Faszien sind Hüllschichten im Körper. Sie umhüllen alles: Organe, Blutgefäße, Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke oder Nerven.
Es gibt verschiedene Arten z.B. oberflächliche und tieferliegende Faszien und sie unterscheiden sich auch in Elastizität und Festigkeit.
Für Laien ist der Begriff Faszien im Wesentlichen deckungsgleich mit dem Begriff Bindegewebe.
Faszien sind an Muskeltätigkeiten und Muskelbewegungen beteiligt, sie geben den Muskeln Form und Festigkeit und dienen der Abgrenzung der Muskeln untereinander und verhindern so, dass eng beieinander liegende Muskeln sich bei Anspannung gegenseitig beeinflußen.
Faszien ermöglichen reibungsfreies Verschieben und Bewegen einzelner Körperteile und Organe bei inneren und äußeren Bewegungen.
Probleme in Form von Schmerzen oder Verlust von Bewegungsfähigkeit gibt es, wenn die Faszien verkleben und verhärten.
Mögliche Ursachen für Verklebungen sind Bewegungsmangel, Stress, Verletzungen, fortgeschrittenes Alter und Überlastung. Verklebte Faszien lassen sich nur schwer diagnostizieren, auf Röntgenbildern ist das verklebte Bindegewebe nicht erkennbar.
Verhärtungen der Faszien treten insbesondere bei älteren Menschen auf, die Ursache liegt hier beim niedrigeren Flüssigkeitsanteil im Körper. Dadurch kann Beugen und Strecken von Gelenken schmerzhaft werden, da zunehmend die Beweglichkeit der Muskeln eingeschränkt wird.
Faszienschmerzen sind ziehend, brennend, schneidend oder stechend im Bereich von Gelenken. Am Rücken sind am häufigsten die Lendenwirbelsäule und der Nacken betroffen. Die Schmerzen treten meist zusammen mit Muskelschmerzen auf und können oft auch nicht von diesen unterschieden werden.
Die Nerven
Innerhalb der Wirbelsäule verläuft in einem Wirbelkanal das Rückenmark, das mit unserem Gehirn zusammen das ZNS bildet, das z.B. für sämtliche bewusste Bewegungen unseres Körpers zuständig ist, wie auch für die Sensibilität, also was wir fühlen oder spüren über unsere Haut und tieferliegendes Gewebe.
Und aus diesem Rückenmark stammen nun die Nerven, die entlang der Wirbelsäule austreten. Eine Bandscheibe, die ihren Platz verlassen hat, kann auf so einen Nerv drücken.
Symptome: je nach Schweregrad sind akute Rückenschmerzen mit Ausstrahlung, Sensibilitätsstörungen, Lähmungen und Beeinträchtigung von Darm oder Blasenfunktion. (Häufige Lokalisation von Vorfällen ist im Lendenwirbelbereich, Vorfälle der Hals- und Brustwirbelsäule sind seltener.)
Die Nerven oder das Rückenmark selbst können auch durch eine Verengung des Wirbelkanals beeinträchtigt werden. Das tritt oft bei älteren Menschen auf.
Mit zunehmendem Alter wird die Wirbelsäule mehr und mehr abgenutzt. Mit den Jahren verliert die Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern an Flüssigkeit und damit an Höhe. Der Raum zwischen den Wirbelkörpern wird kleiner, die Wirbelkörper werden durch fehlende Dämpfung stärker belastet. Zudem sind durch den Höhenverlust die Bänder entlang der Wirbelsäule weniger straff gespannt und verlieren an Elastizität. Überall wo Gelenke sind in unserem Körper sind diese gestützt und stabilisiert durch Bänder, egal ob es das Knie-, Hüft-, Schulter- oder Fußgelenk ist oder eben auch die Wirbelsäule.
Das Gefüge der Wirbelsäule wird durch all das instabil und die Wirbel können sich gegeneinander verschieben. Ist die Rückenmuskulatur gut trainiert, stabilisiert sie die Wirbelsäule. So muss es nicht zwangsläufig zu Symptomen kommen. Je weniger allerdings die Rückenmuskeln ausgebildet sind, desto wahrscheinlicher treten Beschwerden auf.
Symptome sind folgende: Rückenschmerzen (Lumbago) mit meist einseitiger Ausstrahlung in die Beine (Lumboischialgie). Erst ist der Oberschenkel betroffen, später das gesamte Bein. Bewegungseinschränkung (der Lendenwirbelsäule, wenn in diesem Bereich auftretend), Muskelverspannungen im unteren Rückenbereich.
Beim Fortschreiten kommt es zu: Gefühlsstörungen in den Beinen, Missempfindungen in den Beinen, z.B. Brennen, Ameisenlaufen, Kältegefühl, Watte unter den Füßen, Schwächegefühl in der Beinmuskulatur, Probleme beim Stuhlgang und Wasserlassen.
Beschwerden mit dem Rücken können also vielfältige Ursachen haben. Egal welcher Anteil des Rückens zuerst Probleme gemacht hat, letztendlich leiden sämtliche Anteile darunter, da sie so eng zusammenarbeiten und sich in ihren Funktionen unterstützen. Folgen sind Schmerzen, Fehlhaltungen und Bewegungseinschränkungen. Wenn Nerven beteiligt sind noch Sensibilitätsstörungen, Missempfindungen, Muskelschwäche, Störungen der Blasen- , Darm- und Sexualfunktion.
Die Beschwerden beschränken sich außerdem nicht nur alleine auf den Rücken sondern auch auf den restlichen Körper wie z.B. innere Organe. Dazu später mehr.
Grundlegende Ursachen für Rückenschmerzen
Eine ganz grundlegende Ursache, dass der Rücken Schmerzen bereiten kann, ist, dass wir uns alle viel zu wenig bewegen. Die Wirbelsäule und die dazugehörigen Rückenmuskeln sind teil unseres Bewegungsapparats. Das Ganze heißt nicht umsonst Bewegungsapparat, damit können und sollen wir uns bewegen. Und die Beweglichkeit unserer Wirbelsäule ist enorm.
Mögliche Bewegungen sind: Beugung und Streckung, Seit-zu-Seit-Bewegung und Drehung. Außer der Wirbelsäule sind nur noch Hüft- und Schultergelenk dermaßen beweglich.
Eine weitere wichtige grundlegende Ursache:
Ein wichtiges Fundament bzw. Basis für einen gesunden schmerzfreien Rücken sind die Beine und das Becken!
Gibt es in diesem Bereich Fehlstellungen oder nicht zentrierte Gelenke setzt sich dies nach oben in die Wirbelsäule fort, da der Körper versucht Fehlstellungen zu kompensieren also auszugleichen. Die Basis muss also stimmen!
Beispiel Haus: wenn sich das Fundament verändert, absenkt oder aus dem Lot gerät, hat das Auswirkungen auf das komplette Haus. Wände, die schief stehen, Risse vom Erdgeschoss bis zum Giebel. Es hat Auswirkungen auf die Gesamtstatik des Hauses. Ebenso ist es, wenn das Fundament Becken und Beine nicht stimmt.
Ein wichtiges Kriterium für Rückenbeschwerden sind unterschiedlich lange Beine. Jedoch nur bei ganz wenigen Menschen liegt eine echte Beinlängendifferenz vor d.h. unterschiedlich lang gewachsene Beine aufgrund von z.B. Wachstumsstörungen, Knochenbrüchen, Unfällen, Operationen oder Entzündungen.
In den meisten Fällen jedoch basieren unterschiedlich lange Beine auf nicht zentrierten Gelenken am Bein.
Ist ein Gelenk ausgerenkt d.h., dass die Gelenkflächen keinen Kontakt mehr zueinander haben, sie gegeneinander verschoben sind, dann ist Bewegung nicht mehr möglich. Wenn umliegende Strukturen verletzt oder beeinträchtigt sind, kommt es zu Schmerzen.
Bei einem nicht zentrierten Gelenk jedoch haben die Gelenkflächen noch Kontakt, aber nicht mehr richtig. Die Knochenenden werden auseinander gezogen und der Gelenkspalt ist vergrößert, das Gelenk ist nicht richtig zentriert.
Am Bein gibt es das Hüftgelenk, das Kniegelenk und das Sprunggelenk. Nicht zentrierte Gelenke am Bein können eine Beinlängendifferenz von 3cm, in seltenen Fällen bis zu 5cm ausmachen. Im Röntgenbild sind nicht zentrierte Gelenke nicht sichtbar. Der Gelenkspalt ist im Röntgenbild schwarz und wie viel davon Gelenkknorpel oder Gelenkspalt sind, sieht man nicht. Und wenn weder umliegende Strukturen wie Bänder, Knorpel oder Gelenkkapsel in Mitleidenschaft gezogen werden, bleibt das nicht zentrierte Gelenk unentdeckt.
Es treten auch keine Fehlstellungen oder Blockierungen der normalen Beweglichkeit des Gelenks auf.
Die unterschiedlich langen Beine haben jedoch Auswirkungen auf das Becken, dieses steht dann nicht mehr gerade, sondern schief. Die Wirbelsäule im Lendenbereich kompensiert diese Schräge indem sie zur Gegenseite ausweicht usw. Es hat auch Auswirkungen auf das Gelenk, das Becken und Wirbelsäule miteinander verbindet und kann hier zu Schmerzen führen.
Ungleiche Beine belasten auch Hüft-und Kniegelenk, und begünstigen so die Entstehung von Arthrosen.
Das Becken ist aus verschiedenen Knochen zusammengesetzt. Es kann auch hier zu verschiedenen Fehlstellungen kommen, die dann zu Rückenbeschwerden führen. Becken und Wirbelsäule sind über ein Gelenk verbunden, das zudem häufig Schmerzen bereitet, wenn es verkantet oder blockiert ist.
Nicht zentrierte Gelenke und Fehlstellungen des Beckens kann man korrigieren. Dazu später mehr bei den naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten.
Was kann noch zu Rückenbeschwerden führen
- Übersäuerung/Verschlackung des Gewebes durch falsche und ungesunde Ernährung ebenso wie durch Genußgifte wie Alkohol, Kaffee, Nikotin. Durch die Einlagerung von Säuren in das Bindegewebe verlieren Sehnen und Knorpel Elastizität, der Stoffaustausch im Gewebe ist beeinträchtigt, die Säuren reizen das Gewebe was zu Entzündungen führt. Dadurch können Muskel-,Sehnen und Gelenkschmerzen bis hin zum Bandscheibenvorfall entstehen.
- Chronischer Stress führt zu erhöhter Grundspannung von Muskulatur und Faszien und so zu Verspannungen, Verklebungen und Verhärtungen wie bereits beschrieben.
- ungünstige Bewegungsmuster
- Nicht rückenfreundliche Arbeits- und/oder Bewegungsweise
- Kummer, Sorgen und seelische Belastungen
Was noch interessant ist:
Die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte haben Verbindungen zu Organen/Körperteilen/Drüsen. D.h. Störungen der Wirbelsäule in diesen Bereichen haben Auswirkungen auf die Organe/Körperteile/Drüsen, mit denen sie verbunden sind. Dies wirkt auch bis in den psychischen Bereich hinein. Und umgekehrt können Störungen dieser Organe/Körperteile/Drüsen auch Auswirkungen auf die Wirbelsäulenabschnitte, mit denen sie verbunden sind. Es lohnt sich bei chronischen Rückenbeschwerden dann auch mal daran zu denken.
Beispiele:
Die Halswirbelsäule hat Verbindungen zum Kopf und den Armen.
Mögliche Beschwerden bei Problemen mit diesem Rückenbereich sind:
- Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Bluthochdruck,
- Augen- und Ohrenerkrankungen, Entzündungen Nasen-, Rachen-, Mundraum, Zähne u.a.
Die Brustwirbelsäule hat Verbindungen zu Armen, Herz, Lunge, Verdauungsorganen, Niere/Nebenniere, Milz und Schilddrüse
Mögliche Beschwerden bei Problemen mit diesem Rückenbereich sind:
- Sehnenscheidenentzündungen, Schmerzen Unterarm/Hände,
- funktionelle Herzbeschwerden/Herzrhythmusstörungen
- Lungen- und Atembeschwerden u.a.
Der untere Rücken, sprich Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein, hat Verbindungen zum Darm, den Beckenorganen und den Beinen.
Mögliche Beschwerden bei Problemen mit diesem Rückenbereich sind:
- Blasenbeschwerden, Ischiasprobleme, Hexenschuss, Durchblutugsstörungen der Beine, Verstopfung u.a.
Was kann man seinem Rücken selbst gutes tun
- Kräftigungsübungen und Dehnungsübungen, auch auf „Muskelgegenspieler“ achten. Der ganze Rumpf sollte berücksichtigt werden. Evtl auch Einsatz einer Faszienrolle erwägen.
- Bewegung, Sport (Schwimmen, Fahrrad fahren, Laufen/Walken, Gymnystik…), klassisches Yoga, QuiGong, TaiChi, Tanzen,
Trampolin springen (auf Gummiseilaufhängungen für Erwachsene achten)
- Rückenfreundliches Verhalten (Rückenschule), gerade halten des Rücken, richtiges Aufstehen/Hinsetzen
- Abwechslung von Ruhe und Aktivität, Vermeiden von langem Sitzen/angespannter Körperhaltung/Durchdrücken der LWS
- gute Matratze
- gutes Schuhwerk
- Sauna
- Übergewicht reduzieren
- ausreichende Trinkmenge, sofern Herz und Niere es zulassen. Wichtig für den Stoffaustausch im Gewebe, wie z.B. der Muskulatur und auch wichtig für die Bandscheiben
- einseitige Haltungen vermeiden bzw. Ausgleichshaltungen durchführen
- Rückenfreundlicher Arbeitsplatz
- Stressbewältigung/Stressabbau/Stressmanagment: Balance zwischen Anspannung und Entspannung, Aktivität und Ruhe. Hier gibt es auch vielfältige Möglichkeiten wie Entspannungstechniken, Fantasiereisen, Kunsttherapie, Bewegung/Sport etc.
- Für eine gute Darmgesundheit sorgen, der Darm ist nicht umsonst das Fundament unserer Gesundheit: ein schlaffer, beeinträchtigter und irritierter, nicht korrekt arbeitender Darm hat Auswirkungen auf den Rücken bzw. den Bewegungsapparat was zu Fehlhaltungen, Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen führen kann. Der Darm braucht mehr Platz und durch Fehlverdauung, falsche Ernährung, wie bereits genannt, kommt es zur Übersäuerung mit den bereits genannten Schwierigkeiten. Ebenso kommt es zur Zwerchfellhochstellung, was wiederum dazu führt das Herz und Lunge zu wenig Platz haben deswegen wird der Schultergürtel angehoben was Nacken- und Schulterprobleme und -schmerzen nach sich zieht. (Nebeneffekt: Bei Verspannung der seitlichen Halsmuskeln kann es zu Bluthochdruck kommen durch eine Reizung der Sympathikusnerven). Ein irritierter Dickdarm kann durch Beeinträchtigung und Verkürzung der Hüftmuskulatur (Psoas) auch zu einer funktionellen Beinlängendifferenz führen
- und auf folgendes achten: Zunge weg vom Gaumen (sie sollte locker im Mundraum liegen und nicht am Gaumen "angeklebt" sein), Schultern weg von den Ohren, Zähne nicht zusammenbeißen
- Förderung von Bewegung und Kräftigungsübungen sind, jedenfalls je nach individuellem Fall, in der Regel empfehlenswerter wie Bettruhe oder Ruhigstellung. Es heißt nicht umsonst, wer rastet, der rostet.
Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten bei Rückenbeschwerden
Es gibt eine Vielzahl an naturheilkundlichen alternativen Behandlungsmöglichkeiten, die sowohl zur Vorbeugung wie auch zur Behandlung von Beschwerden eingesetzt werden können und so auch unter Umständen z.B. Operationen verhindern können. Ebenso sind sie kombinierbar mit den klassischen schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Leider wird vieles davon nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, diese zahlen dann lieber teure Medikamente oder Krankenhausaufenthalte.....
Nun folgen ein paar der naturheilkundlichen alternativen Möglichkeiten.
Entspannungsverfahren wie progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitstraining oder Autogenes Training
Progressive Muskelentspannung: Hierbei kommt es zur Lockerung des Körpers durch Anspannung und anschließende Entspannung aller Körperteile. Die Körperwahrnehmung wird verbessert, Entspannung kann aktiv und bewusst herbeigeführt werden. Muskelverspannungen, denen seelische bzw. psychische Belastungen zugrunde liegen, können so gelöst werden.
Achtsamkeitstraining: d.h. durch achtsamen Umgang mit Gedanken und Gefühlen Stress reduzieren, indem man sie wahrnimmt, aber nicht beurteilt oder verändert. Was zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung führt und zum Erkennen von negativen Gedanken und Gefühlen, die man so dann loslassen kann. Übungsinhalte sind z.B. das bewusstere beachten alltäglicher Dinge und auf Aussagen anderer nicht direkt zu reagieren. Entspannter werden, gelassener werden.
Autogenes Training: Körper und Psyche werden hier durch Autosuggestion entspannt indem Wärme und Schwere erzeugt wird was zur Entspannung, Wohlbefinden und Ruhe führt.
Osteopathie
Osteopathie ist ein manuelles Verfahren. Der Osteopath erspürt Verspannungen, Fehlstellungen und Blockaden des Bewegungsapparates, der Faszien, Gewebe, Körperflüssigkeiten und Organen. Mit gezielten Techniken werden die Blockaden aufgelöst, Energien wieder in Fluss gebracht und die Selbstheilungskräfte werden so aktiviert.
Cranio-Sakral-Therapie
Die Craniosacral Therapie ist ein manuelles Verfahren, bei dem der Therapeut rhythmische Bewegungen der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit vor allem am Schädel und Kreuzbein des Patienten wahrnimmt und als Grundlage für die Behandlung nutzt. Die Craniosacral Therapie beruht auf der Annahme, dass diese Flüssigkeit rhythmisch pulsiert.
Durch das Pulsieren der Flüssigkeit entsteht eine Bewegung, die sich auf das gesamte craniosacrale System überträgt: Alle Strukturen dieses Systems ziehen sich rhythmisch zusammen und dehnen sich wieder aus. Die vom craniosacralen System ausgehenden rhythmischen Impulse beeinflussen alle Körperzellen und den Stoffwechsel des Organismus. Craniosacral-Praktizierende erspüren die Qualität der rhythmischen Bewegungen und können sie unterstützen und harmonisieren. Daraufhin lösen sich Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen; das Immunsystem erfährt eine Stärkung und die Vitalfunktionen stabilisieren sich.
Akkupunktur
Die Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die TCM geht davon aus, dass die Lebensenergie (Qi) des Menschen entlang des Körpers in Bahnen, den sogenannten Meridianen, fließt. Auf den 12 Hauptmeridianen finden sich über 360 Akupunkturpunkte, die während der Akupunktur mit Hilfe von dünnen Nadeln stimuliert werden. Die Wirkungen der Akupunktur auf den Körper sind vielschichtig. Die von den Nadeln ausgehenden Nervenreize hemmen beispielsweise die Weiterleitung von Schmerzsignalen, führen zu einer vermehrten Ausschüttung körpereigener schmerzhemmender Substanzen (Endorphine), wirken mit Hilfe von ausgeschütteten Botenstoffen (Neurotransmittern) auf entfernt gelegene Organe und entspannen das Gefäßsystem, das Bindegewebe und die Muskulatur.
Alexandertechnik
In der Alexander-Technik lernt man, bei dem, was man tut, darauf zu achten, wie man es tut. Man lernt, hinderliche Gewohnheiten zu bemerken, die vielleicht gar nicht bewusst waren, weil sie sich ja so vertraut, bekannt und "richtig" anfühlten. Und man lernt, wie man eine einmal als störend erkannte Gewohnheit stoppen und unterlassen kann. Mit dieser Fähigkeit des Unterlassens erwachsen neue Möglichkeiten zu wählen, wie man Tätigkeiten und Aufgaben sinnvoller und meist mit weniger Aufwand ausführen kann.
Mikronährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln
Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sind auf vielerlei Weise wichtig für unseren Organismus u.a. auch für unseren Bewegungsapparat. Eine gezielte Behandlung hiermit kann sich positiv auf Beschwerden auswirken. Z.B. Vitamin C stärkt das Bindegewebe, was die Wirbel gut in Position hält. Vitamin C und E sind auch gut bei Entzündungen, bei Nervensymptomen sind B Vitamine wichtig. Um den Knochenabbau aufzuhalten und Osteoporose vorzubeugen ist Calcium, Magnesium, Bicarbonat und Vitamin D wichtig. Mikronährstoffe sollten immer in Absprache mit einem Therapeuten, der sich damit auskennt, eingenommen werden.
Mit Mikronährstoffen ist auch eine Schmerzlöschung möglich, häufige Substanzen hierfür sind z.B. Vitamin B Komplex, Schwarzkümmelöl, Q10, Zink, Selen und viele andere. Am wirkungsvollsten ist die Schmerzlöschung aus meiner Erfahrung, wenn sie mit einer manuellen Behandlung gekoppelt wird.
Pflanzenheilkunde bei Rückenschmerzen
Pflanzliche Medikamente z.B. aus der Gemmotherapie, das sind Arzneimittel aus Knospen hergestellt, der Mammutbaum, die Esche, die Bergkiefer=Latschenkiefer und die schwarze Johannisbeere.
Weitere Pflanzen aus der klassischen Pflanzenheilkunde, die z.B. als Salben, Sprays oder Öle zum Einsatz kommen, sind Arnika (entzündungshemmend, durchblutungsfördernd), Campher (schmerzlindernd, durchblutungsfördernd, entkrampfend), Cayennepfeffer (Schmerzreduktion), Eukalyptus (durchblutungsfördernd, entzündungshemmend), Kiefer (durchblutungsfördernd), Meerrettich (entkrampfend, antientzündlich), Rosmarin (krampflösend, entzündungshemmend, vitalisierend), Brennnessel (entzündungshemmend, schmerzlindernd, als Tee oder Frischsaft oder Badezusatz)
Rolfing
Die gezielte und strategische manuelle Behandlung der Faszien verbessert Struktur, Haltung und Bewegungsmuster des Körpers. Beim Rolfing werden Verklebungen und Verfilzungen im Gewebe gelöst mit dem Ziel, mehr Spielraum und Beweglichkeit zwischen den einzelnen Strukturen zu ermöglichen und den kompletten Körper "ins Lot" zu bringen. Vielen Beschwerden wird dadurch die Grundlage entzogen.
Homöopathie
je nach Ursache ist es auch möglich Rückenbeschwerden mit klassischer Homöopathie zu behandeln, beispielsweise wenn den Rückenbeschwerden seelische Ursachen zugrunde liegen, bei Verrenkungen, Verletzungen, Beschwerden durch Zug oder stressbedingten Rückenbeschwerden
z.B. mit Arnika, Johanniskraut oder Giftsumach
Dorntherapie/Dynamische Wirbeltherapie nach Popp/Osteobalance
Dies sind sanfte Korrekturtherapien für die Wirbelsäule und alle beweglichen Gelenke im Körper.
Während der Behandlung wird der ganze Körper auf Fehlstellungen untersucht und diese mit Therapiegriffen unter aktiver Mitarbeit des Patienten korrigiert. Da aus jedem Wirbel die vorhin genannten Nerven austreten, die auch Organ- und Gewebsbereiche versorgen, werden gleichzeitig auch positive Wirkungen auf diese Bereiche erzielt. Übungen, die der Patient zuhause durchführt runden die Behandlung ab. Die aktive Mitarbeit des Pat. ist wichtig, um die Behandlungserfolge zu festigen. Der Körper hat sich auf die länger bestehenden Fehlstellungen eingestellt, Muskulatur, umliegendes Gewebe, Gelenke usw. müssen sich an die Korrektur und somit die richtige Stellung erst anpassen. Durch sanfte und schonende Therapiegriffe kann auch das fehlstehende Becken korrigiert und Beinlängendifferenzen ausgeglichen werden. Muskuläre Verspannungen, Fehlbelastungen und Fehlstellungen werden durch sanfte Berührungen durch den Therapeuten und der gleichzeitig angeleitete Aktivierung der Muskulatur durch den Patienten beseitigt. Eine Behandlung mit dieser Methode ist in aller Regel nahezu schmerzfrei. Durch die Eigenaktivität des Patienten und dem individuell zusammengestellten gezielten Übungsprogramm wird zumeist eine anhaltende Stabilisierung erreicht.
Massagen
Die älteste Form der Heilung, schon Hippokrates (griech. Arzt 460-377 v.Chr.) hat sie angewandt. Massagen tun in physischer und psychischer Hinsicht gut. Sie dienen der Entspannung, Lockerung und Belebung der Muskeln, Bänder und Sehnen werden gedehnt, der venöse Blutstrom gefördert, der Lymphfluß angeregt, Energieblockaden gelöst, das Körperbewußtsein gefördert, auf seelischer Ebene Angst und Stress gelindert.
Spezielle Massagen:
Die Schröpfmassage hat sich aus der seit über 5000 Jahre alten Aus- und Ableitungsmethode des Schröpfens entwickelt. Bei der Schröpfmassage vereinen sich mehrere Therapiemethoden. Die Reflexzonentherapie, die Lymphdrainagetherapie, die Meridianlehre und die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) wirken zusammen. Bei der Schröpfmassage wird zuerst der zu behandelnde Körperteil eingeölt ( z.B. mit Johanniskraut) und sanft vormassiert. Dies bereitet das Gewebe auf das Schröpfen vor. Ein spezielles Schröpfglas wird nun auf die Haut gesetzt und mit einem Saugball ein Unterdruck erzeugt. Ähnlich einer Bindegewebsmassage wird nun die angesaugte Hautwelle sanft weiterbewegt. Durch diesen sehr tief gehenden Sog werden die Durchblutung und der Lymphfluss stark angeregt. Stoffwechselschlacken werden abtransportiert, Verbackungen des Gewebes werden langsam weich und Verklebungen von Faszien werden gelöst. Gleichzeitig wirkt die Massage auf die inneren Organe.
Eine Honigmassage wirkt tief in das Gewebe hinein. Sie ist eine Zupfmassagetechnik und kann unangenehm bis schmerzhaft sein. Sie ist nicht unbedingt eine "Wellness Massage". Für jemanden, der recht empfindlich ist, kann sie durchaus nicht geeignet sein. Die meisten Menschen vertragen sie allerdings recht gut und empfinden die Honigmassage als angenehm.
Durch die Zupftechnik werden Verklebungen der Haut gelöst und die Durchblutung wird dadurch kräftig angeregt. Alte, abgestorbene Zellen lösen sich, Salze und Schlacken werden über die Haut ausgeschieden. Energieblockaden werden aufgelöst und der gesamte Organismus wird gestärkt.
Bei der entgiftenden Honigmassage kommt nur die Zupf- und Pumptechnik zum Einsatz, es werden keine üblichen Massagegriffe angewendet.
Zuletzt die Breussmassage: Die Breuss - Massage ist eine feinfühlige, stark energetische Rückenmassage, die imstande ist, seelische, energetische und körperliche Blockaden zu lösen. Die Breuss Massage leitet die Regeneration von unterversorgten Bandscheiben ein und ist der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme im Bewegungsapparat besonders im Kreuzbeinbereich. Sie ist die einzige Massage, die direkt auf der Wirbelsäule ausgeführt wird.
Letztendlich ist es so, dass sämtliche Beschwerden des Körpers, wie auch Rückenbeschwerden immer aus ganzheitlicher Sicht betrachtet werden sollten, da wir eine Einheit aus Körper, Geist und Seele sind.
Beschwerden, Symptome und Krankheiten sind so gesehen meist Ausdrucksformen oder Signale einer tieferliegenden Störung, deren Ursache und Wurzel es zu ergründen gilt.
So sollten auch alle diese Aspekte und Ebenen bei der Behandlung berücksichtigt werden, vom Behandler ebenso wie vom Patienten.
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